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Das Protokoll der Spatzenversammlung

In der humorvollen und satirischen Kurzgeschichte „Das Protokoll der Spatzenversammlung“ diskutieren drei Spatzen – Ernst, Brunhilde und Friedrich – jeden Morgen auf einem Balkon das Weltgeschehen. Mit scharfem Humor und sarkastischen Bemerkungen beobachten sie das menschliche Verhalten, von der Zeitumstellung bis zum Klimawandel.

Ernst ist der Pessimist, der immer die düstere Seite der Dinge sieht. Brunhilde ist die pragmatische Spatzendame, die oft die Ruhe bewahrt und sich über die menschliche Absurdität lustig macht. Friedrich ist der Philosoph, der sich in langen Monologen über die Bedeutung des Lebens verliert – ohne je eine klare Antwort zu finden.

Ihre Gespräche über die Menschen sind ein bunter Mix aus Spott, Verwirrung und Ironie. Sie kritisieren die Menschheit mit einem Augenzwinkern, während sie gleichzeitig die eigene Freiheit und die Einfachheit des Lebens im Einklang mit der Natur schätzen. Doch trotz ihrer scharfsinnigen Bemerkungen finden sie auch Momente der Erkenntnis, die in ihrer Vogelwelt genauso wahr sind wie in der menschlichen.

Ernst:

„Also, es ist wieder Montag, und das menschliche Chaos geht von vorne los. Schaut euch diese verdammten Autos an, die im Kreis fahren, als hätten sie nie von uns gehört, die die Luft erobern. Kein Wunder, dass sie das Klima ruinieren, wenn sie immer noch glauben, dass sie aus den Fenstern ihrer Kästen etwas beobachten können.“

Brunhilde:

„Ja, aber sie haben immer noch keine Ahnung, wie das funktioniert. Sie sind überzeugt, dass sie alles kontrollieren – vor allem die Luft. Dabei glauben sie ernsthaft, dass diese Plastikdinger, die sie ‘Autos’ nennen, irgendetwas anderes sind als der größte Witz des Jahrhunderts. Ich meine, wer kann so was ernst nehmen?“

Protokoll Nr. 2 – Dienstagmorgen, Balkon,
08:15 Uhr

Friedrich:

„Weiß jemand, was zur Hölle da drüben in diesem großen Kasten passiert? Diese Menschen, die sich ‘Politiker’ nennen, reden den ganzen Tag, und keiner versteht, was sie wirklich wollen. Sie füttern sich mit hochgestochenen Wörtern und tun so, als wäre es wichtig, dass wir diese Zirkusnummer anschauen. Aber im Grunde geht es doch immer nur um einen riesigen Haufen Ratten, die sich um den besten Platz im Käfig streiten.“

Ernst:

„Und dann sehen sie immer noch so überrascht aus, wenn der Käfig irgendwann aufbricht. Haben sie wirklich geglaubt, dass sie die Welt im Griff haben, während wir uns einfach umdrehen und durch die Lüfte ziehen? Keine Ahnung, wie die sich das vorstellen.“

Protokoll Nr. 3 – Mittwochmorgen, Balkon,
06:45 Uhr

Brunhilde:

„Wisst ihr, was mich wirklich beschäftigt? Diese ganzen Menschen, die jeden Tag zur Arbeit gehen. Was tun sie eigentlich? Schauen sie sich ständig ihre Smartphones an? Haben sie wirklich geglaubt, dass der Weg zu ‘Erfolg’ durch stundenlange Meetings und E-Mails führt? Was ist überhaupt dieser ‘Erfolg’? Sie arbeiten wie verrückt und enden dann in einem 30-förmigen Bürocontainer, um über ‘Produktivität’ nachzudenken. Dabei können sie das Leben doch viel einfacher genießen, indem sie einfach ein bisschen Vogelgezwitscher hören und sich ein gutes Stück Brot schnappen.“

Friedrich:

„Wenn die wüssten, wie viele von uns einfach ein paar Samen fressen und sich die Sonne auf den Rücken scheinen lassen… aber nein, sie stehen immer noch in Schlange, um Kaffee zu kaufen. Wie absurd.“

Protokoll Nr. 4 – Donnerstagmorgen, Balkon, 07:05 Uhr

Ernst:

„Ich kann’s nicht fassen, wie die Menschen auf den Klimawandel reagieren. Jedes Jahr zeigen sie uns Bilder von schmelzenden Gletschern und brennenden Wäldern, als ob sie überrascht wären, dass der Planet sich nicht um ihren Luxus kümmert. Sie klagen und schimpfen, aber ändern tun sie nichts. Sie tun so, als könnten sie den Regenwald retten, indem sie in einer Besprechung über ‘Nachhaltigkeit’ reden und dabei ihre Plastikflaschen weiterverwerten. Wahrscheinlich versuchen sie, den Planeten mit einem Coffee-to-go-Becher zu retten.“

Brunhilde:

„Ja, und trotzdem bleibt die Erde hartnäckig, als wären wir die einzigen, die es richtig verstehen. Wir sind die wahren Umweltschützer. Wir bauen Nester aus natürlichen Materialien, und was machen sie? Haufenweise unnötige Dinge kaufen, um sich dann zu fragen, warum sie das Klima zerstören.“

Protokoll Nr. 5 – Freitagmorgen, Balkon,
09:00 Uhr

Friedrich:

„Es ist Freitag. Und wisst ihr, was das bedeutet? Die ganze Woche war eine Farce. Die Menschen laufen durch die Gegend, als ob sie wüssten, was sie tun – aber letztlich sind sie genauso verloren wie ein Spatz, der den Herbst überlebt. Was sie wirklich brauchen, ist eine Pause. Eine echte Pause. Einen Moment wie diesen hier. Einfach mal die Flügel ausbreiten, den Wind spüren und das Leben genießen. Aber nein, sie stehen immer noch in Schlange, um Kaffee zu kaufen. Wie absurd.“

Published inSinnloses

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