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Die Theorie vom verschwundenen Dienstag

Ein verschwörungstheoretischer Selbstversuch zwischen Zeitgefühl, Kaffeedurst und kosmischem Schluckauf.

Es begann – wie so vieles – mit einem Gefühl.

Nicht stark, nicht konkret. Eher ein leises Ziehen. So, als hätte etwas im Kalender… gehustet.

Dienstag war weg.

Nicht gestrichen, nicht gelöscht – einfach nicht erschienen.

Montag war da, unausgeschlafen wie immer. Mittwoch kam, pünktlich, leicht genervt. Aber Dienstag? Fehlanzeige.

Spulen wir kurz zurück:

Montagabend. Ich war wie üblich dabei, meine Woche zu strukturieren.

(Klingt ordentlicher, als es ist: Ich kritzel To-dos auf einen Kassenbon und verliere ihn spätestens mittwochs.)

Ich schrieb:

– Dienstag: E-Mails beantworten

– Dienstag: Frühstück mit mir selbst

– Dienstag: Nichts Wichtiges

Als ich am nächsten Tag aufwachte, war: Mittwoch.


Die Indizien häufen sich

•Mein Kalender sprang von Montag direkt auf Mittwoch.

•Mein Toaster verweigerte den Dienst, als wollte er sagen: „Heute ist kein Tag für Toast.“

•Mein Kopf fühlte sich an wie ein Montag mit schlechter Tarnung.

Und spätestens als ich in den Spiegel sah und dachte: „Du siehst aus, als hätte jemand den Dienstag übersprungen“, war mir klar:

Es ist nicht nur mein Gefühl. Es ist Realität.

Theorie 1: Der kosmische Wochenkompressor

Vielleicht – nur vielleicht – hat das Universum einfach beschlossen, diese Woche schneller durchzuziehen.

“Zu viele Dienstage in letzter Zeit”, hat sich das Raum-Zeit-Kontinuum gedacht. “Heute mal zackiger.”

Und zack: Time Warp. Dienstag? Wegrationalisiert.

Theorie 2: Das Dienstag-Kollektiv

Eine geheime Vereinigung von Dienstagen, die sich jahrelang ausbeuten ließen – und nun in den Streik getreten sind.

Sie haben genug von „Weder-Fisch-noch-Fleisch“, genug von „Morgen ist noch nicht Bergfest“.

Die Dienstage haben gekündigt. Aus Prinzip.

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Theorie 3: Ich hab’s einfach verpennt

Gut möglich.

Aber verdammt langweilig.

Was bleibt?

Der Mittwoch fühlt sich nun etwas fremd an, als hätte er einen fremden Anzug an.

Der Kaffee schmeckt mehr nach „Zu spät“ als nach „Neuanfang“.

Und ich schreibe diesen Text – um festzuhalten, dass wir ihn nicht vergessen:

Diesen verlorenen, stillen, rebellischen Dienstag.

Möge er dort draußen irgendwo zufrieden in einem Liegestuhl sitzen

und sich denken:

„Endlich mal keiner, der mich mit Meetings quält.“

 

📌 Wenn auch du kürzlich einen Tag verloren hast – oder mehrere –, sag mir Bescheid. Vielleicht starten wir eine Selbsthilfegruppe: Anonyme Kalenderlücken.

Published inMöglichkeitsrauschen

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